Berichte Juli 2022


02. Juli 2022/diet-gw
»Teams an die Bar« gewinnt Boule-Gemeindemeisterschaft
Bei sommerlichen Temperaturen und hervorragenden äußeren Bedingungen konnte am vergangenen Samstag die Boule-Gemeindemeisterschaft durchgeführt werden. Um 9.30 Uhr fanden sich auf dem Sportplatz die gemeldeten 27 Mannschaften ein, um in die Vorrunde einzusteigen und sogleich begannen die ersten spannenden Spiele. Mit viel Spaß und Freude wurde fair gespielt und auch die Verpflegung kam nicht zu kurz. Im ersten Halbfinale standen sich die »Haldenmühle« und das »Team an die Bar« gegenüber, im zweiten Team Bürgermeister und die Krieger- und Soldatenkameradschaft. Bei zwei spannenden Spielen konnte sich das »Team an die Bar« und die Krieger- und Soldatenkameradschaft durchsetzen. Und so standen sich diese beiden Mannschaften im letzten Spiel des Tages gegenüber. Das Finale war geprägt von hervorragenden Würfen des jugendlichen »Teams an die Bar« und so mussten sich die älteren Herrschaften der Krieger- und Soldatenkameradschaft in sportlich fairer Manier geschlagen geben. Der von der Gemeinde gestiftete Wanderpokal ging somit an die Jugendlichen und kann hoffentlich nächstes Jahr wieder ausgespielt werden. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieses Turnier sehr gelungen war und so konnte weit in den Abend hinein noch über die spannenden Spiele geratscht werden.

23. Juli 2022/diet-gw
Wiedereinweihung des Reicholzrieder Kriegerdenkmals
Am 23. Juli 2022, also genau 100 Jahre nach dessen Erstellung am 23. Juli 1922, wurde das frisch renovierte Denkmal mit großer Anteilnahme der Bevölkerung durch Militärpfarrer Michael Bauhofer neu geweiht. Kurz vor 16.00 Uhr stellte die Musikkapelle, die örtlichen Fahnenabordnungen, sowie die Abordnungen der Nachbars-Kameradschaften: Frauenzell, Kimratshofen, Krugzell, Dietmannsried, Schrattenbach, Heiligkreuz, Schwarzenbach, Wildpoldsried, Maria-Steinbach und Woringen zum Kirchzug auf.
Militärpfarrer Bauhofer hielt einen schönen und zugleich nachdenklichen Festgottesdienst, der von unserer Musikkapelle gekonnt mitgestaltet wurde. Hernach versammelten sich die Kirchenbesucher mit Musik um das neu renovierte, neben dem Friedhofseingang und der Dorflinde schön gelegene Kriegerdenkmal. Es wurde vom örtlichen Bildhauer Josef Konrad entworfen und gefertigt. Jetzt mussten einige Schadstellen ausgebessert, der Sockel erneuert und in Verantwortung von H. Börner, Bauamt Dietmannsried, mit Kranwagen neu gestellt werden. Die floristische Gestaltung übernahmen und übernehmen die Mitglieder des Gartenbau-Vereins Reicholzried. Nun wurde das erneuerte Denkmal von Pfarrer Bauhofer und einer großen Zahl Ministranten eingeweiht.
KriegerdenkmalDaraufhin hielt 1. Bürgermeister Werner Endres die Festansprache. In der er die Bedeutungen an das Gedenken und der Mahnung, des Denkmals hervorhob. Gerade heute, 100 Jahre nach dessen Errichtung, so unsicher wie sich die Welt im Moment darstellt. Er bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Art zum Gelingen beigetragen haben. Er schloss seine Ansprache mit den Worten: Es ist schön in Frieden zu ruhen, aber es ist schöner in Frieden zu leben und fügte hinzu, jeder muss seinen Beitrag leisten, um unsere friedliche und liebenswerte Welt an unsere Kinder weitergegeben zu können. Danach übernahm Kameradschaftsführer Joachim Hartmann das Wort. Zur Ersteinweihung beteiligten sich 5 Musikkapellen und 6 Abordnungen benachbarter Kameradschaften. Das geschah, um dem Gedenken an die 28 jungen Männer, die auf den damaligen Schlachtfeldern fielen, einen ehrwürdigen Ort zu geben. Deren Namen wurden in der Mitte des Denkmals eingemeißelt, rechts und links davon wurden vermutlich in schlimmer Vorahnung noch weitere Steintafeln leer gelassen. Wir sehen heute auch diese mit 47 Namen beschrieben. Junge Männer unseres Dorfes, die vom 2. Weltkrieg nicht mehr heimkehrten. Vorstand Hartmann schloss seine Ansprache mit dem Dank an die Marktgemeinde unter Bürgermeister Werner Endres für die gelungene Renovierung des Denkmals. Ein weiterer Dank ging an alle Anwesenden, an teilnehmende Kameradschaften, die Musikkapelle, den Obst- und Gartenbauverein und an alle Beteiligten des Festes.
Dann folgte das weitere Programm: Unser 2. Kanonier Gebhard Eyerschmalz hat viele Kanoniere der benachbarten Kameradschaften zum gemeinsamen Böllerschießen am Kirchberg vor dem Pfarrhof eingeladen. Dem sind die Kanoniere aus 12 Kameradschaften Altusried, Muthmannshofen, Frauenzell, Kimratshofen, Krugzell, Zeil, Maria-Steinbach, Bad Grönenbach, Wolfertschwenden, Dietmannsried, Reicholzried und Schrattenbach mit je einer Kanone und zusätzlich drei historische Standböller aus Schrattenbach gefolgt. Es wurden mehrere Durchgänge mit unterschiedlichen Schußfolgen getätigt, bis zum Schluß ein gemeinsamer Schuß aller Kanonen und Böller vom Kirchberg ins Oberallgäu zu hören war.
Nun konnten sich die Festgäste neben der Reicholzrieder Musik auf Bierbänken vor dem Denkmal und um die Dorflinde niederlassen. Dort wurden Sie von den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr aus dem Grillwagen und von den Mitgliedern der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reicholzried aus dem Getränkewagen bestens versorgt. Später öffnete unsere Landjugend noch ihre Bar. Es wurde schön und lange gefeiert. Es kamen mehrfach die Gedanken zur Sprache, dass hoffentlich niemals weitere Namenstafeln am Kriegerdenkmal nötig sein werden. So klang ein sonniger und gelungener Festtag in Reicholzried aus.

29. Juli 2022/zeit-kpm
In großer Sorge ums Ehrenamt
Der Musikverein Reicholzried hat Angst um die Zukunft der Blaskapellen. „Die gesetzliche Entwicklung beim Umgang mit Vereinen wie dem unseren bereitet uns große Sorgen", formulieren Vorsitzender Andreas Kiesel und Dirigent Martin Hartmann in einem offenen Brief an regionale Politiker, Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie die bayerische Staatsregierung. Sie beziehen sich dabei auf die finanziellen und gesetzlichen Regelungen, die Haftung von Verantwortlichen, das Vereinssteuerrecht, aber auch auf die aktuellen Corona-Maßnahmen. Unterschrieben haben den Brief rund 50 Mitglieder des Vereins.
„Wir machen uns ernsthaft Sorgen, dass sich die Situation in unseren Dörfern und Vereinen in den nächsten Jahren grundlegend wandeln wird", heißt es in dem Brief. „Viele Menschen werden aufgrund der Vorschriften und Risiken nicht mehr bereit sein, Verantwortung im Ehrenamt zu übernehmen." Was die Unterzeichner umtreibt, zeigen sie anhand einiger Beispiele:
• Der „Dschungel an Vorschriften" für Veranstaltungen werde „immer verwirrender", sagen die Reicholzrieder.
• Sie wünschen sich eine deutlichere Abgrenzung und Unterscheidung von „ehrenamtlich geführten, gemeinnützigen Vereinen und anderen Vereinen, Organisationen und Unternehmen.
• Vorstandschaften gemeinnütziger Vereine sollten besser vor Haftungsansprüchen geschützt werden.
• Zum Vereinssteuerrecht bemerken sie: „Für uns Ehrenamtliche ist das nicht mehr zu durchschauen." Ohne kostspieligen Steuerberater gehe fast nicht mehr.
• Auch mit den aktuellen Corona-Maßnahmen hadern die Reicholzrieder. „Sie sind für uns als Verein nicht mehr nachvollziehbar", schreiben sie. So sei es laut Gesundheitsamt des Landkreises Oberallgäu immer noch nicht möglich, eine Veranstaltung im Stil eines Biergartens samt ausführlichem Hygienekonzept durchzuführen.
Am Ende ihres Briefes fordern die Reicholzrieder Musikanten „wirklich merkbare Veränderungen" von der Politik. Sie solle das Ehrenamt nicht nur in Reden loben. „Dann hat das Vereinsleben, wie wir es kennen, eine Zukunft." Eine Reaktion auf ihren Brief hat die Kapelle bis gestern nicht erhalten.