Berichte Januar 2022


15. Januar 2022/zeit
Sebastiansoktav in Reicholzried
Als zu Ende des Dreißigjährigen Krieges um das Jahr 1650 die Bevölkerung in Reicholzried infolge der schwedischen Raubzüge, Hunger und Pest von vormals 600 auf etwa 120 Einwohner gesunken war, gelobten die Reicholzrieder zum Namenstag des heiligen Sebastian am 20. Januar - wenn sie denn zukünftig von der Pest und anderen Seuchen verschont bleiben werden - acht Tage lang auf Tanz und öffentliche Lustbarkeiten zu verzichten und sich vermehrt dem Gebet zu widmen. Dazu wurde von den Fürstäbten die Kirche um das Jahr 1700 an der Nordseite auch um die Sebastianskapelle erweitert. Bis heute wird in Reicholzried bei der Planung der Faschingsveranstaltungen Mitte/Ende Januar darauf geachtet. Ebenso hält die Katholische Landjugend in dieser Zeit eine Andacht zum heiligen Sebastian. Auf Faschingsbälle braucht man heuer sicher nicht Obacht geben, aber die derzeitige Pandemie sollte uns vor Augen führen, dass nicht nur Abstand, Masken und Hände waschen zur Reduzierung der Krankheitsfälle beitragen kann, sondern auch das Gebet. So wird auch heuer ganz bewusst die Sebastiansoktav wieder etwas in den Vordergrund gestellt und zum vermehrten Beten zu Hause oder in der Gemeinschaft (natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften) aufgerufen.