Berichte November 2017


19. November 2017/diet
Volkstrauertag in Reicholzried
Auch in Reicholzried wurde am 19. November 2017 der gefallenen und vermissten Opfer von Gewalt, der vergangenen und aktuellen Kriege gedacht. Bei frostigen Temperaturen stellten sich hinter der Musikkapelle die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, Gemeindevertreter, Kreisvertreter, Reservisten sowie Mitglieder der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reicholzried zum Kirchzug auf. Diese zogen dann zur Pfarrkirche, in der Pater Johnpaul Offiah die Messe zelebrierte und daran erinnerte, dass nicht nur wir Christen am Volkstrauertag an das Leid denken, welches hauptsächlich in den beiden Weltkriegen, über die Völker gebracht wurde. Die Musikkapelle gestaltete den Gottesdienst mit der Schubertmesse. Anschließend versammelten sich die Kirchenbesucher vor dem Kriegerdenkmal, wo 1. Bürgermeister Werner Endres zum Frieden mahnte. Mit den Worten Albert Schweitzers »Soldatengräber oder auch Kriegerdenkmäler sind die großen Prediger des Friedens« begrüßte er alle Anwesenden, die gekommen sind um den Frauen, Männern u. Kindern zu gedenken, die aus unserem Land und anderen Ländern, Opfer von Gewalt geworden sind. Am Volkstrauertag sollen alle ermutigt werden, sich mit den dunkelsten Kapiteln unserer jüngeren Geschichte zu befassen und sich zu erinnern. 2017 leben wir in einer fortschrittlichen Gesellschaft und dennoch sterben Hunderttausend von unschuldigen Männern, Frauen u. Kindern. Die kürzlichen Anschläge in New York oder letztes Jahr an Weihnachten in Berlin, treffen unsere Gesellschaft ins Mark. Darum lassen Sie uns nicht Schweigen, sondern denen gemeinsam aktiv entgegentreten, die das Gedankengut und die Sprache des Dritten Reiches wieder salonfähig machen wollen. Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens an das Vergangene, ein Tag für die Dankbarkeit der friedlichen Gegenwart, aber auch Auftrag für das Zukünftige.
Danach sprach der Vorstand der Krieger- u. Soldatenkameradschaft Reicholzried, Joachim Hartmann. Der Volkstrauertag erinnert an die Gefallenen und Vermissten der zwei Weltkriege, sowie an alle Opfer von Krieg und Gewalt. Mit Ihrer Teilnahme geben Sie den Opfern eine Stimme. Diese Stimme mahnt uns nicht zu schweigen um möglichen Kriegen einen Nährboden zu geben. Seit mehr als 70 Jahre leben wir in Frieden, Wohlstand und Freiheit und nur die Erinnerung an die Vergangenheit ermöglicht uns auch künftig ein Leben in Frieden. Abermillionen von Toten in beiden Weltkriegen haben in jeder Stadt und jedem Dorf große Lücken hinterlassen. Stellvertretend wurden namentlich die fünf gefallenen Soldaten aus Reicholzried vorgetragen, die im Kriegsjahr 1917 - also genau vor 100 Jahren - ums Leben kamen. Die Satzung unserer Krieger- und Soldatenkameradschaft beschreibt den Zweck, die Kameradschaftspflege u. den Völkerfrieden mit der heiligsten Pflicht, das Andenken der für das Vaterland gefallenen, verstorbenen und vermissten Kameraden stets in Ehren zu halten. Diesen Grundsatz wollen wir im Sinne der Gründungsväter weiterführen. Im Gedenken an die Toten und Vermissten der vergangenen Kriege wurden von beiden Rednern Kranzgebinde am Denkmal niedergelegt. Zum Abschluss der Feier spielte die Musikkapelle noch das Lied vom »Guten Kameraden«, die Fahnen wurden gesenkt und drei Böllerschüsse dazu abgegeben. Im Anschluss daran fand im Schützenheim die Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reicholzried statt.