Berichte Juli 2012 |
29. Juli 2012/diet |
Pfarrer Helmut Gugggemos in Reicholzried verabschiedet |
Der letzte Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Helmut Guggemos fand am Sonntag, 29. Juli, in der Pfarrei »St. Georg und Florian« in Reicholzried statt. Zahlreiche Gottesdienstbesucher sind gekommen, um so die Verbundenheit zwischen Pfarrei und Pfarrer Guggemos, welcher nach 11 Jahren die Pfarreiengemeinschaft, somit auch die Pfarrei Reicholzried verlässt, zum Ausdruck zu bringen. Pfarrer Guggemos verlässt als »Lokomotivführer« den 11-jährigen »Jesus-Christus-Express«, wie er es selber so betitelte, steigt aber nur um, nicht aus und fährt im »Jesus-Christus-Bodensee-Express« mit neuem Bordpersonal und neuen Mitreisenden weiter. Der Gottesdienst wurde von Andreas Rupp an der Orgel und von Bläsern der Musikkapelle umrahmt.
![]() Die Nachfolge als Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft wird zum 1. September der Lindauer Pfarrer Dr. Martin Awa antreten. |
19. Juli 2012/diet |
Michael Kaps neues Gemeinderatsmitglied |
![]() |
10. Juli 2012/diet-pp |
Sommersitzung des Bürgerblockes / Freie Bürgerliste Reicholzried |
Haupttagesordnungspunkt der diesjährigen Sommersitzung des Bürgerblockes / Freie Bürgerliste Reicholzried (BBR) war die Verabschiedung der Reicholzrieder Gemeinderätin Maria Keßler-Wengenmayr. Die Ärztin, die seit 2008 Sitz und Stimme im Dietmannsrieder Marktgemeinderat hat, zieht aus beruflichen Gründen zur Fortsetzung ihrer Facharzt-Weiterbildung mit ihrer Familie in die französischsprachige Westschweiz. Als Gemeinderätin wirkte sie im Finanzausschuss und im Schulverband mit. Zusätzlich hatte Keßler-Wengenmayr die Funktion als Familien beauftragte des Gemeinderates übernommen. Und auch im Reicholzrieder Kindergottesdienst-Team war sie aktiv. Ihr Wegzug aus Reicholzried wird daher nicht nur vom BBR-Vorstandsteam sehr bedauert. Michael Kaps wird ihr als Gemeinderat aus der Reicholzrieder Bürgerliste nachfolgen.
Herausragende Themen und Aufgaben, mit denen sich das Ratsgremium in der letzten Zeit zu beschäftigen hatte, waren beispielsweise der inzwischen technisch und finanziell gut gelöste Anschluss der Reicholzrieder Abwasserentsorgung an das Gruppenklärwerk, das künftige Neubaugebiet zwischen Richolfstraße und Fellenbergstraße und die geplante Schaffung eines Kinderspielplatzes in unserem Dorf. Spannend und zugleich kontrovers wurden und werden derzeit - nicht nur innerhalb des Gemeinderates - die Bedarfe für weitere Windkraft- und Fotovoltaikflächen diskutiert.
![]() Das Vorstandsteam des Bürgerblockes/Freie Bürgerliste Reicholzried bei der Sommersitzung, bei der Maria Keßler- Wengenmayr verabschiedet wurde. Im Bild von rechts: Erich Hemmer, Hardy Merk, Maria Keßler-Wengenmayr, Elmar Ferling, Winfried Ruf, Agnes Geble und Dr. Philipp Prestel. |
01. Juli 2012/diet |
1. Gemeindegebietsreformphase vor 40 Jahren in Dietmannsried umgesetzt |
In der ersten Gebietsreformphase 1972, also vor genau vierzig Jahren, kamen Reicholzried und Überbach freiwillig zum Markt Dietmannsried. Aus den ehemaligen zwei Landkreisen Kempten und Sonthofen wurde der Landkreis Oberallgäu mit Sitz in Sonthofen gebildet.
Die Reform betraf nicht nur die oft bis dahin bestehenden meist kleinen Kommunen, sondern auch die Kreise. Die bundesweit durchgeführte Maßnahme wurde zu dieser Zeit von der bayerischen Staatsregierung verordnet. Man versuchte allgemein leistungsfähigere Gemeindeverwaltungen mit geschultem Personal zu schaffen. Dabei blieben einige Gemeinden mit jeweiligen ehren- oder hauptamtlichen Bürgermeistern bestehen, die sich dann aber wie erlaubt, zu Verwaltungsgemeinschaften mit Nachbargemeinden zusammenschlossen und meistens ihren Sitz im größten der Orte hatten. Hauptziel der Regierung war es aber Gemeindezusammenschlüsse mit mindestens 5000 Einwohnern und einem hauptamtlichen Bürgermeister zu bilden. Viele Gemeinden waren von dieser Reform nicht begeistert, insbesondere der Aufgabe Ihrer Selbstständigkeit. Für den Posten des ersten Bürgermeisters der zusammengeschlossenen Orte Dietmannsried, Reicholzried und Überbach wurden Bewerber - auch über Presseanzeigen - gesucht. Zuerst ermittelten die einzelnen Parteien über Nominierungsversammlungen die Spitzenbewerber. Danach standen sich die beiden Kontrahenten Amtsrat Werner Meyn (CSU) und Regierungshauptsekretär Max Strohmayer (SPD) gegenüber. Noch während des Wahlkampfes trat der CSU-Kandidat Werner Meyn am 1. Mai 1972 zurück. Der Stadtamtmann Kurt Wiedemann hatte sich einige Zeit vorher ebenfalls im Zuge der Gebietsreform in Nesselwang um den Rathaussessel beworben. Dort sagte er aber schon frühzeitig - trotz bester Aussichten auf Erfolg - wegen der Entfernung zu seinem Wohnsitz in Memmingen ab. Das war dem Dietmannsrieder CSU-Ortsvorsitzenden Johann Pfeifer zu Ohren gekommen, worauf er zu Kurt Wiedemann nach Memmingen fuhr. Herr Wiedemann folgte darauf einer Einladung aus Dietmannsried zu einer Sitzung an der auch die örtliche CSU-Vorstandschaft teilnahm. Bei den dort geführten Verhandlungen stellte Kurt Wiedemann die Bedingung, dass die Wahlunterstützung nicht nur der örtlichen CSU sondern auch der überparteilichen Wählerschaft, des Bürgerblocks Reicholzried und der Wählergemeinschaft Überbach erfolgen muss. Nach Einbezug dieser Punkte in die dabei geschlossene Vereinbarung wurde der bisherige Stadtamtmann aus Memmingen bei Wahlversammlungen in den Gasthäusern Ochsen und Bären in Dietmannsried, Rössle in Überbach sowieso Rössle in Reicholzried als neuer Bürgermeisterkandidat des CSU-Wahlblocks vorgestellt. Bei der Wahl am 11. Juni 1972 eroberte dann Kurt Wiedemann (1248 Stimmen) mit großem Abstand zu Max Strohmayer (657 Stimmen) den Chefsessel im Dietmannsrieder Rathaus und trat am 01. Juli 1972 offiziell sein Amt an. Auch bei den nächsten zwei Kommunalwahlen bekam er jeweils die meisten Stimmen und war somit 18 Jahre bis zu seiner Pensionierung erster Bürgermeister des Marktes Dietmannsried. Im Zuge der zweiten Gebietsreformphase kamen am 1. Mai 1978 dann die beiden Kommunen Probstried und Schrattenbach hinzu. Die Gemeindegebietsreform von 1972 bis 1978 verringerte die Zahl der bayerischen Gemeinden von 6.962 im Jahr 1970 um über zwei Drittel auf etwas mehr als 2.000 kreisangehörige Gemeinden. Sie trat am 01. Mai 1978 nach mehreren Beschlüssen und Verordnungen in Kraft. Mehr als 900 der Gemeinden waren zudem Mitgliedsgemeinden in Verwaltungsgemeinschaften. Abgeschlossen wurde die Reform durch das Gesetz zum Abschluss der kommunalen Gebietsreform vom 01. Januar 1980, in dem noch kleinere Korrekturen vorgenommen wurden. ![]() Vor 40 Jahren: Verabschiedung der bis dahin amtierenden Bürgermeister. Von links: Bürgermeister von Dietmannsried Dr. Josef Janka, Bürgermeister von Überbach Michael Burger, Bürgermeister Kurt Wiedemann und Bürgermeister Magnus Schneider von Reicholzried. Quelle: Kurt Wiedemann, Siegfried Sailer, wikipedia |